Auge in Wachtrance

Medizinische Hypnose

Zahnmedizin: Bei starken Ängsten (Phobien) hat sich Hypnose als wirksames Instrument erwiesen. 90 % der Patienten sind mit geringem Aufwand in einen behandlungsfähigen Zustand zu versetzen.

Kleine Chirurgie: Komplexe medizinische Untersuchungen z. B. bei Computertomografie, Spiegelungen und Gewebe-Entnahmen erzeugen bei Patienten starke Ängste. Hier hat sich Hypnose als gutes Instrument und Gegengewicht erwiesen: Klienten gehen mit einem gutem Gefühl und ruhiger Atmung in einen behandlungsfähigen Zustand. Dabei ist die Hypnose keine Therapie, sondern ein Hilfsmittel. Nur 10 % der Patienten benötigen eine therapeutische Aufarbeitung ihrer Ängste.

Hypnose in der Therapie findet Anwendung bei:

  • Höhenangst
  • Flugangst
  • Redehemmungen
  • Depression
  • Sucht, z. B. Raucherentwöhnung
  • Zwangshandlungen und -gedanken
  • Schlaf- und Essstörungen
  • Migräne, chronisch oder akut
  • Schneephobie
  • generalisierte Angst und Panikstörungen
  • Myoarthropathie
  • Impotenz
  • Allergien aller Art

Hypnose verbessert:

  • Konzentration
  • Lernfähigkeit
  • Kreativität
  • Leistungsbereitschaft

In der Zahnmedizin dient die Hypnose vor allem dazu, Ängste aufzulösen und das Schmerzempfinden zu vermindern. Der Hypnotisierte behält während der ganzen Trance die Kontrolle. Anders als im Schlaf, hat er ein Bewusstsein um seinen körperlichen Zustand und seiner Umgebung. Die Vorstellung, dass ein Hypnotisierter ein willenloses und ausgeliefertes Medium ist, ist unzutreffend. Scheinbare Willenlosigkeit entsteht aus der Präferenz des Hypnotisierten für seine inneren Bilder und der Gleichgültigkeit gegenüber einem äußeren Geschehen.

Dieses Phänomen gibt die Grundlage für die Anwendung der Hypnose in der Zahnmedizin. Körperlich und seelisch völlig ruhig beobachtet der Hypnotisierte bewusst, aber gelassen und uninteressiert, wie der Zahnarzt die Zange oder das Skalpell ansetzt, aber es ist ihm gleichgültig. In dieser Phase der Dissoziation verzerrt sich die Zeitwahrnehmung. Viertelstunden empfindet der Patient als Minuten. Er ist gleichzeitig da und weit weg. Er hört die Suggestionen des Behandlers und glaubt, dass das Schnorcheln des Saugers in seinem Mund die Brandung der Südsee ist, dass das Knacken in seinem Kiefer von einer Muschelschale stammt, die er beim Strandspaziergang zertritt. Um den Patienten in diesen Zustand zu geleiten – die Hypnose zu induzieren – gibt es viele Methoden, die manchmal einzeln, meist aber kombiniert eingesetzt werden.

Das wichtigste Werkzeug der Hypnose ist die Sprache. Angenehm klingende Formulierungen, wiederholte Binsenwahrheiten, monotone Beschwörungen von Vertrauen und Sicherheit, Halbsätze, die häufig mit „und“ eingeleitet werden, erzeugen Entspannung und Wohlgefühl. Zusätzlich werden Musik, Sprechgesänge, Waldgeräusche, Wellenrauschen oder Bachplätschern ergänzend eingesetzt. Manche Patienten brauchen nur angeregt zu werden, sich bildlich besonders schöne Szenen vorzustellen oder in Erinnerung zu rufen und sie versetzen sich in diese innere Welt, sie gehen in Trance.